Frau Pseudo-Schwarzenegger….

Hätten Sie gedacht, dass die pure Mitgliedschaft in einem Fitness-Studio ausreicht, um die Psyche positiv zu beeinflussen? Sicher ,werden Sie sagen, Weiss doch jeder, dass sich Sport positiv auf das Wohlbefinden auswirkt. Ja – Ihre Schlußfolgerung besticht durch ihre Klarheit… Aber das, was ich meine, hat nix, aber auch garnix, mit Sport zu tun.

Leider konnte ich das sogleich angesprochenene Phänomen bis dato nur bei weiblichedn Mitbürgerinnen beobachten. Ja: Einigen Frauen reicht die Existenz einer Mitgliedskarte für einen solchen Fett-Weg-Tempel schon aus, um ihren Egos wieder Flügel zu verleihen. Und sind wir (Männer) mal ehrlich: Das ist eigentlich die clevere Alternative, im Vergleich zu den dauer-monoten Schwitz-Übungen stupider Muskelprotze.

Diese Mädels haben’s nämlich verstanden, dass das, um was es da geht, die eigene Selbstaufwertung nämlich, schon viel früher beginnt als erst in den Fängen von besessenen Fitness-Couches und dauer-lächelnden Chouchinnen.

Das gute Gefühl stellt sich nicht erst bei anstrengenden Übungen an extra dafür konzipieren Quälmaschinen oder gar bei wummenden Bässen durchgeführten Pseudo-Spaß-Mach-Tänzen ein. Die neue Generation dieser Fitness-Card-Inhaberinnen hat die Fitness quasi in der Tasche (genauer: in der Geldbörse), immer dabei, vorweisbar und plakativ – aber ohne die lästigen sportlichen Verbindlichkeiten. Vorzeigen genügt, so wie bei einem Ausweis.

Der einzige Nachteil: Dazugehören kostet Geld. Aber der Preis, sich auch ohne Anstrengungen, nur à la Carte wohlzufühlen, ist im Vergleich zum psychischen Mehrgewinn niedrig. Schade nur, dass das so viele männliche Fitness-Junkies noch nicht verstanden haben. Aber man kennt das ja: Irren ist bekanntlich männlich.

So ein Sauwetter …

…wie heute hat schon irgendwie etwas leicht Morbides, finden Sie nicht? Also nehm‘ ich mir mal Zeit für mich und spaziere zum Frisör. Ja – auch als Mann hat man von diesem Besuch seine Vorteile, finde ich jedenfalls. Da ist immerhin der schöne, fade Beigeschmack der unverbindlichen Konversation. Ein unverbindliches Gespräch in einer unverbindlichen Umgebung, ergänzt durch das angenehme Gefühl, besser auszusehen als vorher. Hat man das vielleicht schonmal psychoanalytisch untersucht?

Eigentlich garnicht so schlecht das Frisörhandwerk, denke ich mir. Gut, die Bezahlung ist nicht die beste… Und wenn ich mir, vice versa, ein dummes Gespräch von jemandem, den ich nicht kenne, anhören müsste… Nö, das wollte ich dann doch nicht wirklich. Nach einer Tasse Kaffee und mit ein wenig kürzeren Haaren schlendere ich nach Hause…