Autor und Hintergründe

Andreas Altmeyer mit dem Schweizer Historiker und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser (links) im Karlsruher Konzerthaus, November 2019.
Andreas Altmeyer mit dem Schweizer Historiker und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser (links) im Karlsruher Konzerthaus, November 2019.

Andreas Altmeyer ist ein freier Autor und Friedensaktivist. Als Gründer der Online-Kommunikationsplattform zeitGEIST auf Facebook bietet er Interessierten die Möglichkeit des Meinungsaustausches. In seinem dazugehörigen Blog setzt er sich vertiefend und kritisch mit diversen Gesellschaftsphänomenen auseinander. In seinen Artikeln behandelt er geopolitische Aspekte genauso wie politische Themen des In- und Auslands. Bestimmt wird seine Arbeit inhaltlich vom Topos Frieden, der in seinen Augen nur über Abrüstung sowie einen konstruktiven gesellschaftlichen Diskurs erreicht werden kann. Dieser gesellschaftliche Diskurs schließt für ihn auch Akteure ein, die auf der weltpolitischen Bühne medial stark stigmastisiert werden (z. B. Russland und der Iran) und wird bestimmt durch eine lebhafte und autonome Debatte. Bei alledem ist die „Autonomie“ für ihn eine wesentliche Grundbedingung menschlichens Handelns.

Als meta-theoretisches Konzept dient ihm das vom Schweizer Historiker Dr. Daniele Ganser geprägte Konzept der Menscheitsfamilie, deren Teil wir alle sind, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Religion. „Dieses Konzept beschreibt, in dem es die Universalität des Menschseins versinnbildlicht, einen gangbaren Weg, um miteinander sprichwörtlich im Gespräch zu bleiben. Einen Weg der gelebten Debattenkultur, ohne Ausgrenzung und internalisierte Vorurteile, die nicht selten medial und politisch befeuert werden. Durch die von Daniele Ganser beschriebene Idee lässt sich ein Perspektivenwechsel vollziehen, der ganz von selbst zu der Überzeugung führen kann, dass wir alle Teil eines großen Ganzen, Teil der selben Menschheitsfamilie sind.“

Andreas Altmeyer ist interessiert an der jüngeren Geschichte des Nahen Ostens, am geopolitischen Schach der Großmächte und an dem, was die Welt im Innersten zusammenhält. Dabei fließen in seinen Artikeln u. a. auch die Ideen und sorgfältigen Analysen Dr. Daniele Gansers, Noam Chomskys, aber auch Ken Jebsens ein.

Lyrik
Mit seinen Gedichten möchte Andreas M. Altmeyer die Wirkgehalte zwischen den Worten sicht- und spürbar machen. Seine Facetten lassen sich dabei nicht vereinheitlichen und einem Stil zuordnen. Mal reimend euphorisch, mal kalt und sachlich, spiegelt seine Lyrik die Zeit, den Zeitgeist, das Schonungslose und Radikale in der Postmoderne. Zu den Gedichten.

Im besonderen Maße widmet er sich dem Motiv „Entmenschlichung“, geht aber außerdem auch auf die zeitlichen Zwischenräume ein, die für ihn immer auch Möglichkeitsräume und Räume des Konjunktivs sind. Diese skizziert er mit einem teils eigens kreierten Vokabular.

„Es ist gerade der Möglichkeitsraum, dem ich mich in meinen poetischen Arbeiten annehme, denn genau diese Möglichkeitsräume eröffnen uns Menschen neue Spielräume in der Lebenswirklichkeit, in dem sie das Neue generieren. Dieses Neue schreibt die Lebenswirklichkeit fort. Da ist zweifellos auch eine soziologische Komponente, die mich reizt. Der Blick von außen auf die Entität Leben. Wenn ich nun Möglichkeitsraum definieren sollte, so würde ich ihn als einen temporären Schwebezustand beschreiben, ein produktives Auf-der-Stelle-Treten, ein inneres Sammeln der Gedanken. Diese Möglichkeitsräume kennt jeder im Leben. Diese einzigartigen Momente des Menschseins, in denen wir uns ganz gewahr sind, und denken, dass uns die Welt offen steht. Sie kennen wir schon aus der Kindheit: die Tage vor den Sommerferien beispielsweise, in denen alles offen zu sein scheint, in einer angenehmen Schwebe, eben im Raum des Konjunktivs. Damit geht mit dem Möglichkeitsraum immer auch eine alltagspraktische Zäsur einher, die eben jenes Möglichkeitspotential erst möglich macht. In meinen Gedichten versuche ich dies ansatzweise zu skizzieren.“

Standpunkte des Autors:

Russland-Krieg in der Ukraine:
„Es ist ein politischer und diplomatischer Irrsinn, das alles und der valideste Beweis dafür, dass die politischen Akteure der ersten und zweiten Reihe absolute Fehlbesetzungen sind. Ohne Rückgrat und ohne eigene Ziele machen sich da Entscheidungsträger zum geopolitischen Spielball der USA
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Russland-Krieg in der Ukraine:
„Es mag in einer derartigen Krise wie mitten in einem Angriffskrieg Putins nur allzu menschlich sein, Gewalt mit Aufrüstung zu begegnen. Und doch muss ganz klar gesagt werden: Gewalt erzeugt Gegengewalt. Dieses simple Credo hat seine Gültigkeit nicht eingebüßt. So mag man die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine zum Zweck der Selbstverteidigung, gesetzlich ist das Recht zur Selbstverteidigung für angegriffene Staaten im Artikel 51 der UN-Charta geregelt, noch gutheißen. Aber eine politische und inhaltliche Abkehr von der „Friedensdividende“, wie sie von der Bundesregierung an diesem Tage vollzogen wird, lässt aufhorchen.“
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Russland-Krieg in der Ukraine:
„Welche Gefahren der russische Waffengang für die Stabilität und Sicherheit Europas birgt, kann noch nicht abgesehen werden. Seine Folgen werden jedoch weitreichend sein und für uns alle spürbar. Gleichzeitig setzt er einen martialischen Kontrapunkt gegenüber dem geostrategischen Expansionsstreben der NATO seit den 1990er Jahren – maßgeblich vorangetrieben durch die USA. Wohlgemerkt und noch einmal: Das rechtfertigt (nie!!!) einen Krieg!“
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Corona:
„Die Antwort liegt, denke ich, darin, dass der Glaube an die Gültigkeit eines wahr empfundenen Deutungsmusters sich als Kult verselbstständigt hat. Der Sachverhalt hat sich als „Glaube“ sozusagen entkernt von seinem eigentlichen Sinn und existiert qua Selbstzweck. Denn mittlerweile ist der „Glaube an die Sache“ wichtiger geworden als die tatsächlichen Fakten.“
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Corona:
„Die Gräben der kapitalistischen Lebenswelt, die schon vor Corona von Altersarmut, Niedriglohn und Privatisierung auf allen Ebenen geprägt war, vertiefen sich weiter. Eine Gesellschaft der Ungleichheit, in der sich die einen im Lockdown dicke Wohlstandsbäuche anfuttern, während der Alltag der anderen – zum Beispiel jener von Busfahrern, Kassiererinnen, Pizza-Boten und so fort – unverändert vonstattengeht.“
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Corona:
„Ein Virus [Corona] als Impuls der Enttäuschung – das klingt vielleicht ein wenig schräg, ist aber dennoch sehr ernst gemeint. Denn es ist doch gerade diese sprichwörtliche „Enttäuschung“ von einem System, dessen Strukturen sich über Jahrzehnte zu maroden Fallstricken Demokratie-verachtender politischer Eliten herangebildet haben, die das Versagen nun auf ganzer Linie zutage treten lässt. Es sind eben jene Fallstricke einer Fassaden-Demokratie, die dazu geführt haben, dass der Sozialstaat nach und nach ausgehölt wurde, die Altersarmut gestiegen ist, die Rüstungs-Etats anwuchsen und sich die Zahl der prekär Beschäftigten auf Rekord-Niveau eingependelt hat, während Monopolisten und exportierende Big Player Rekord-Gewinne eingefahren und noch dazu vom Casino-Kapitalismus unter der Regie von sogenannten Vermögensverwaltern enorm profitiert haben.“
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Corona/Meinungsbildung:
„Der Prozess der Meinungsbildung ist ein vielschichtiger und vor allem mühseliger. Wer glaubt, diesen alleine mit dem Lesen der Tageszeitung oder dem Anschauen der TV-Nachrichten „im Zweiten“ bewältigen zu können, der liegt damit genauso so falsch wie jener, der auf Youtube nach den abgefahrensten Erklärungsmodellen für die Existenz von Außerirdischen sucht.“
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DIE LINKE:
„DIE LINKE wird sich also inner- und außerparteilich einem Diskurs stellen müssen. Wie viel „Realismus“ ist man bereit zu wagen? Und wieviel Utopie der Kernlehre kann und darf man sich leisten? Das ist ein schwieriger Prozess, der, wie das Beispiel Gregor Gysi weiter oben zeigt, oft in die falsche Richtung laufen kann.“

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AfD:
„Oft schon schrieb ich in meinem Blog, dass die AfD nur ein Symptom ist – und es stimmt noch immer: nämlich ein Symptom für die Unfähigkeit der sogenannten repräsentativen Demokratie auf der einen und für die Entrücktheit vieler berufspolitischer Eliten auf der anderen Seite, die ihre Karriere vor höhere Ziele und ihren Egozentrismus vor das Gemeinwohl stellen.“
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Bildung:
„Die Verkürzung der Schulzeit, die stoffliche Verdichtung und zahlreiche Vertretungsstunden tun ihr Übriges, kappen die Kindheit zugunsten eines kompetitiven Leistungsdrills, der gar nicht erst darauf ausgerichtet ist, den Einzelnen ganzheitlich zu fördern. Zugegeben: Akademisierung ist wichtig, aber sie als Königsweg zu verkaufen, führt zwangsläufig auf den Holzweg.“
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Nahost-Konflikt:
„Bei alledem vergessen wir, dass Israel längst zu einem Spielball der westlichen Imperien, allen voran der USA, geworden ist. Denn das Rüstungsgeschäft mit dem Land, das sich permanent im militärischen Ausnahmezustand befindet, boomt. Auch Deutschland verdient da kräftig mit. Es darf also die Frage gestellt werden, wie ernsthaft die sogenannten Friedensbemühungen seitens der westlichen Welt gemeint waren und sind.“
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Andreas Altmeyer, Autor
Andreas Altmeyer 2018

Andreas M. Altmeyer (Jahrgang 1979) ist Autor, Blogger und Werbetexter. Themenschwerpunkte seiner Arbeit sind u. a. die Politik im Nahen Osten, Analysen zum Konzept des Neoliberalismus sowie zu gegenwärtigen Entwicklungen im Kontext einer kapitalistischen Gesellschafts-Doktrin. Außerdem beschäftigt er sich mit den Grundlagen divergenten Verhaltens (Psychpathologie) und erkenntnistheoretischen Konzepten (kritischer Rationalismus sensu K. Popper). In seinem Blog zeitGEIST untersucht und beschreibt er gegenwärtige gesellschaftspolitische Strömungen und Phänomene.

Vertiefende Buchempfehlungen des zeitGEIST-Autors:

Adorno, Theodor W., Erziehung zur Mündigkeit – Vorträge und Gespräche mit Hellmut Becker 1959 bis 1969

Berne, E., Die Transaktionsanalyse in der Psychotherapie: eine systematische Indivual- und Sozialpsychiatrie, Junfermannsche Verlagsbuchhandlung 2006

Brzeziński, Z., Die einzige Weltmacht, Amerikas Strategie zur Vorherrschaft, Kopp Verlag, 2019

Giddens, A., Soziologie [Sociology (1989)], hg.v. Christian Fleck und H.G. Zilian, übers.v. H.G. Zilian u.a. nach der 2. Aufl. 1993, Graz / Wien 1995

Korte, H., Schäfers, B., Einführungskurs Soziologie, 4 Bde., Opladen 1993

Kraimer, K., Die Fallrekonstruktion: Sinnverstehen in der sozialwissenschaftlichen Forschung, Suhrkamp 2020

Marx, K., Engels, F., Manifest der Kommunistischen Partei (1848), existiert in vielen Ausgaben

Mollenhauer, K., Vergessene Zusammenhänge, Über Kultur und Erziehung, Juventa 2008

Quitmann, H., Humanistische Psychologie: Psychologie, Philosophie, Organisationsentwicklung, Hogrefe 1996

von Schlippe, A., Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung I: Das Grundlagenwissen (German Edition), Vandenhoeck & Ruprecht 2012