Gadhafi: Vom Geschäftspartner zum Feind

Zu dem Libyen-Konflikt möchte ich mal festhalten: Vor dem Krieg war für die westlichen Staaten die Terror-Herrschaft des Diktators humanitär gesehen überhaupt kein Problem. Nun begehrt das libysche Volk auf und besteht auf seine Autonomie – völlig zurecht. All die großen Staatsmänner, die vormals Gadhafi mit großem Tamtam empfingen, distanzieren sich plötzlich von ihm und haben moralische Gewissensbisse.

Doch ob Schröder, Berlusconi oder Blair: Es klebt Blut an ihren Händen. Sie haben sich längst schuldig gemacht durch Nichtstun und Unterlassung. Einmal mehr beweist die Bühne der Weltpolitik in diesen Tagen, wie launenhaft sie sein kann. Wer heute als gut und tendenziell „vertrauenswürdig“ eingestuft wird, ist morgen böse und vice versa. Beispielhaft wurde das bei Libyen nach dem fallen gelassenen Handelsembargo zelebriert, als die Großen dieser Welt sogleich das big business witterten – obwohl das libysche Volk schon Jahrzehnte lang unter dem supressiven Regime gelitten hatte. Doch da konnte man weg sehen und hatte die Moral-Brille einfach mal beiseite gelegt…

Eigentlich sollten die sogenannten Diplomaten sich dafür allesamt schämen – erklärten sie sich doch lange Zeit dazu bereit, mit dem Führungsstil Gadhafis konform zu gehen – den eigenen Geschäftsinteressen zuliebe.

In Libyen wurden im Jahr 2010 77,5 Millionen Tonnen Erdöl gefördert – da lockt es wieder: Das Big Business.

Autor: Andreas Altmeyer

Autor, Friedensaktivist

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