Heinz von Foerster – Alles Gute zum 100. Geburtstag

Der Kybernetiker Heinz von Foerster war Biologe des Erkennens und prägte die spätere Kognitionswissenschaft ungemein. Foerster arbeitete bei seinen Forschungen mit Größen wie Ernst von Glaserfeld und Gregory Bateson zusammen – die heutzutage mit ihren Werken den Lehrkanon der psychologischen Fakultäten dieser Welt prägen. Foerster brach in seinen Studien mit der herkömmlichen Trennung von Beobachter und Beobachtetem und ließ die Grenzen von der eintradierten Subjekt-Objekt-Schranke hinter sich. Er, der waschechte Wiener, ging im Jahre 1949 in die USA und gründete dort 1957 das Biological Computer Laboratory. Als Konstruktivist war er davon überzeugt, dass es beim Wahrnehmen nicht um objektive Wirklichkeiten, sondern um die Konstruktion erfundener Wahrheiten gehe – nicht die Außenwelt konfrontiere uns mit ihren absoluten Realitäten, sondern das Erleben selbst entstehe sozusagen innenweltlich, in uns selbst. Somit relativierte Foerster auch rein beavioristische Thesen und bereicherte den damals neuen, systemischen Ansatz mit seiner Kybernetik der 2. Ordnung, indem er darin ein demokratisches, offenes Weltverhältnis einspeiste. Der Erkennende wird darin zum zentralen Punkt in der ihn umgebenden Welt und das Verhältnis zum Anderen zum gesellschaftlichen Mörtel. Der Begründer des „Radikalen Konstruktivismus“ wäre heute 100 Jahre alt geworden.

Autor: Andreas Altmeyer

Autor, Friedensaktivist

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