Ein regnerischer Umzugstag

Nach einem unglaublich anstrengenden Umzugstag ist jetzt endlich die Zeit gekommen, mich mal gemützlich zurückzulehnen und meinen Gedanken nachzuhängen. Das Verlassen von Altem bedeutet doch auch immer den Aufbruch zu Neuem. Doch wir Menschen scheuen uns vor genau dem, verharren in alten, regressiven Mustern, nur um den Funken Sicherheit zu erhaschen, den es eigentlich nie gegeben hat. Sicherheit –dieser Wunschtraum der Menschheit – ist ein Streben nach, lässt sich aber doch nie idealtypisch realisieren. „Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge – solange sie nur genau den alten gleichen“, sagte Charles F. Kettering einmal. Das trifft es genau: Den Wunsch, eigentlich Verharren zu wollen in alten Strukturen und selbst in scheinbar Neuem, eigenltlich nur das Altbekannte zu suchen. Da stellt sich für mich die Frage, ob es das Neue in seiner Essenz überhaupt gibt oder ob uns nur die Variationen des Alten gegenübertreten. Ich glaube, Strukturen ändern sich im Leben wohl nie, sie bleiben gleich, liegen den in uns individuierten Handlungen und Motivationen immer inharänt zugrunde. Das, was sich ändert, sind die Handlungsmuster, die situativen Gegebenheiten, in denen sich die bereits in uns angelegten Strukturen realisieren. Sich Neues zu erschließen, ist immer auch ein Wagnis, dass uns auf unmissverständliche Art und Weise zeigt, wie wir als Menschen gestrickt sind und nach welchen Strukturen wir unser Handeln ausrichten.

Autor: Andreas Altmeyer

Autor, Friedensaktivist

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